Wenn Sie aus der Kirche ausgetreten sind, können Sie nicht mehr:
Auch wenn die Gründe für den Austritt da waren, die Gründe für den Eintritt sind auch da - und das in großer Zahl! Erfahren Sie mehr über den Wiedereintritt in die Katholische Kirche Vorarlberg!
Neubeginn in der katholischen Kirche |
Ja, man kann in die Kirche auch wieder eintreten! Von einer Frau, die den Schritt gewagt hat, wie der Wiedereintritt abläuft und welche Vorbereitung nötig ist.
Immer wieder kehren Christ:innen der katholischen Kirche den Rücken und treten aus ihr aus. Was viele nicht wissen: Man kann wieder in die Kirche eintreten! Es gibt verschiedene Gründe dafür, z.B. wenn man in der Kirche eine Aufgabe übernehmen möchte, die man als ausgetretene Person nicht übernehmen darf. Oder wenn man wieder zu den Sakramenten gehen oder ein kirchliches Begräbnis bekommen möchte. Oder, weil man merkt, was man durch den Austritt verloren hat und seinen Platz in der katholischen Kirche wiederfindet.
BEWUSSTER SCHRITT ZURÜCKZeugin eines solchen Wiedereintrittes bin ich vor kurzem geworden: Eine Frau, die ich von geistlichen Angeboten und Gesprächen kannte, machte nach langem Suchen den Schritt zurück in die katholische Kirche. Es war an einem sonnigen Morgen in einer wunderschönen Kirche in einem lebendigen, festlichen Gottesdienst: Ein Chor sang mit uns moderne Lieder. Am Beginn der heiligen Messe nahm der Pfarrer neue Ministrant:innen auf und ehrte „alte“ Ministrant:innen. Nach der Predigt erzählte die Eintrittswillige ihre persönliche Geschichte: Als Kind ging sie gern zum Gottesdienst, was sich aber im Teenageralter änderte. Aufgrund einer Erkrankung entdeckte sie später in einer Freikirche den Glauben wieder. Verschiedene Freikirchen und die evangelische Kirche lernte sie nun kennen, fand aber trotz ernsthafter Suche nirgends ihren Platz. So begann sie, immer wieder den Psalm 63, der den Titel „Sehnsucht nach Gott“ trägt, zu beten. Verzweiflung, aber auch Hoffnung begleiteten sie, weil sie ihren Platz nicht finden konnte. Nach und nach hatte sie die katholische Kirche kennengelernt und sich ihr angenähert, aber katholisch sein wollte sie trotzdem nicht. Aufgrund einer Schlüsselerfahrung bei der Hospizarbeit begann sie sich intensiv mit der katholischen Kirche zu beschäftigen.
WIEDER DAZUGEHÖRENDer Wunsch wieder dazuzugehören wurde so intensiv, dass sie sich darauf vorbereitete und den Schritt nun wagte: „Auch wenn ich nicht alles bei den Katholiken verstehe und gut finde, kann ich doch nicht anders als wieder in diese Kirche einzutreten“, sagt sie und begründet dies folgendermaßen: - „Weil sie nicht so ist, wie andere oft behaupten. - Weil sie nicht nur aus Missbrauch und Skandalen besteht. - Weil es Angebote gibt wie Gespräche, Seelsorge, verschiedene Gottesdienste, Suchtberatung, Angebote für Kinder und Jugendliche usw. - Weil man in ihr mehr als nur 1-2 Schätze findet – nämlich 7. 7 Sakramente oder Zeichen, in denen Gott sich uns schenkt. - Weil hier die Sünde noch ernst genommen wird. - Weil Bibelstellen – mit der katholischen Brille angeschaut – endlich einen Sinn ergeben. - Weil ich hier einfach so eine Kerze anzünden kann. - Weil es die Möglichkeit gibt, jeden Tag in die Kirche zu gehen. - Weil ich die Orgelmusik, die Jahresfeste, die Liturgie und die Fürbitten mag. - Weil ich erkannt habe, dass die Mutter Gottes sich schon um mich gekümmert hat, als ich noch ein Baby war - und weil Gott es so möchte.“
Die Tür für den Wiedereintritt in die katholische Kirche steht offen.
Es war mucksmäuschenstill. Die Leute hingen an den Lippen der Sprecherin. Ich war tief im Herzen berührt. Die andere Zeugin und ich wurden nach vorne gebeten. Wir stellten uns rechts und links neben die Neueintretende. Gemeinsam mit ihr beteten wir das Glaubensbekenntnis. Der Priester richtete dann ein paar Worte an sie und sprach schließlich folgende Worte: „Kraft der mir übertragenen Vollmacht nehme ich Sie wieder auf in die volle Gemeinschaft der Kirche. Im Namen das Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ Nach dem Friedensgruß wurde die heilige Messe fortgesetzt. Nach dem Gottesdienst und den ersten Gratulationen gab es noch eine „weltliche“ Feier. Bei dieser sagte die Neueingetretene strahlend: „Ich habe mich schon lange nicht mehr so gefreut!“ SR. M. ANASTASIA FRANZ
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